An unserem ersten "richtigen" Tag auf Bali (den Ankunftstag lassen wir an dieser Stelle einfach mal unter den Tisch fallen, weil wir so müde ins Bett gefallen sind, dass es rein gar nichts zu berichten gibt) wurden wir bereits morgens um 8:00 Uhr von unserem Fahrer Gede abgeholt. Solltet ihr für Bali einen Fahrer suchen, können wir Gede mit bestem Gewissen empfehlen. Er ist super nett und sympathisch, spricht sehr gut deutsch und sowohl die Email-Kommunikation im Voraus, als auch alle Ausflüge, die wir mir ihm unternommen haben, verliefen reibungslos. Er erzählt zwischendurch sehr viel von der balinesischen Kultur, vom hinduistischen Glauben und der Geschichte der Insel. All unsere zahlreichen Fragen hat er mit einer Engelsgeduld beantwortet und zu den Sehenswürdigkeiten ist er immer mit hingekommen, um uns vor Ort alles genaustens zu beschreiben und zu erklären. Wer also einen Fahrer sucht, der sich bestens auskennt, sollte sich definitv an Gede wenden.
Tegenungan Wasserfall
Der Tegenungan Wasserfall ist der von Touristen meistbesuchte Wasserfall in Südbali und kostet 10.000 IDR (0,60€) Eintritt. Wir müssen leider sagen, dass er uns nicht überzeugen konnte! Und das liegt nicht am schlechten Wetter. Wir hatten während des gesamten Urlaubs Wolken und immer mal wieder Regen und anderes hat uns sehr wohl beeindruckt! Während unserer Reisevorbereitungen haben wir viele Youtube-Videos von Bali geschaut. In denen konnten wir bereits erkennen, dass der Tegenungan bei gutem Wetter von Touris regelrecht überrannt wird, die sich dann im natürlichen Wasserbecken erfrischen und hinter den Tegenungan tauchen. Am anderen Ufer, das man nur schwimmend erreicht, kann man den Wasserfall nach oben klettern und eine tolle Aussicht genießen. All das, kennen wir bis heute nur von YouTube-Videos, da es bei unserem Besuch leider in Strömen geregnet hat. Das hat zwar die Besucherzahl auf ein Minimum reduziert, aber den Tegenungan Wasserfall auch in schlechtem Licht präsentiert.
Den Weg zum Wasserfall konnten wir trotzdem auch bei Regen gut bestreiten, da die Treppen aus Stein sind und man keinen Trampelpfad oder ähnliches entlang gehen muss. Leider mussten wir schnell feststellen, dass der Tegenungan bei Regen keinen schönen Anblick bietet.
Da der Tegenungan in der typischen Touri-Region im Süden liegt, wird er von jedem Ausflugsveranstalter angefahren. Also bist du entweder einer von zig Touris (bei schönem Wetter), oder du stehst, wie wir, (bei schlechtem Wetter) platschnass davor und kannst lediglich eine braune Brühe bestaunen.
Wenn ihr uns fragt: schenkt euch den Tegenungan lieber, nehmt einen weiteren Weg auf euch und verbringt eure meist doch sehr begrenzte Urlaubszeit an schöneren Wasserfällen. Von denen hat Bali nämlich eine Menge zu bieten, wie z.B. den unten beschreibenen Tukad Cepung, den Sekumpul oder Kanto Lampo Wasserfall (der übrigens auch ganz in der Nähe von Ubud ist).
Goa Gajah
Die Goa Gajah (Eintritt 15.000IDR=1€) ist eine Höhle, in der der Elefantengott Ganesha verehrt wird. Das Innere der Höhle ist wenig sehenswert, da es außer einer Statue des Elefantengottes, nichts in der Höhle gibt. Dafür gibt es außerhalb umso mehr zu bestaunen! Nicht nur der außergewöhnlich gestaltete Eingang der Höhle eignet sich perfekt für tolle Fotos (übrigens eines der am häufigsten fotografierten Motive Balis), sondern auch die gesamte Tempelanlage. Direkt vor der Elefantengrotte befindet sich ein Badebecken mit heiligem Gewässer. Zu bestimmten Zeiten könnt ihr hier Gläubige bei ihrer Reinigungszeremonie beobachten. Reste eines buddhistischen Tempels lassen darauf schließen, dass hier früher einmal buddhistische und hinduistische Gläubige miteinander gebeten haben. Hier sollte man keinesfalls nur ein, zwei Fotos knipsen und zum nächsten Ziel aufbrechen. Wir haben an der Goa Gajah gut zwei Stunden verbracht und sind durch die Tempelanlage spaziert.
Besuch einer Kaffeeplantage
Im Anschluss haben wir eine Kaffeeplantage besucht, die vom Parkplatz der Goa Gajah aus zu Fuß zu erreichen ist und die kostenlos ist. Auf dieser Kaffeplantage hat unser Guide uns super viel über die heimischen Pflanzen erzählt. Wir konnten sehen, wie Kaffee, Tee, Vanille und viele weitere Früchte und Pflanzen wachsen. Auch die berühmten balinesischen Luwak-Katzen konnten wir bei unserem Besuch anschauen. Leider werden die Katzen - die normalerweise zurückgezogen und versteckt leben - eingesperrt, um sie den Besuchern zeigen zu können. Auch wir konnten beobachten, dass das Tier sich sehr unwohl gefühlt hat und sich am liebsten zurückgezogen hätte. Schöner wäre das Erlebnis, wenn die Katzen frei herum laufen würden und man darauf hoffen müsste eine zu Gesicht zu bekommen.
Wie jeder andere, haben natürlich auch wir den weit über Balis Grenzen hinaus bekannten Luwak-Kaffee probiert. Uns wurden kostenlos verschiedene Kaffee- und Tee-Sorten zur Verfügung gestellt, die wir dann kosten durften. Und obwohl wir beide keinen Kaffee trinken, haben uns die Sorten Kokos-Kaffee und Luwak-Kaffee wirklich gut geschmeckt. Dem Ingwer-Tee konnten wir leider nichts abgewinnen, aber dafür war der Zitronengras-Tee umso leckerer.
Tukad Cepung Wasserfall
Gleich an unserem ersten Tag auf Bali haben wir eines unserer Bali-Highlights besucht. Der Tukad Cepung Wasserfall in Bangli ist noch gänzlich unbekannt und wir hatten ihn ganz für uns alleine. Keine Touristen, keine Einheimische, kein anderer Mensch. Nur der Wasserfall, die unberührte Natur und die Tiere des Regenwaldes. Nicht mal unser Guide Gede kannte den Wasserfall, der in einer Höhle eingebettet ist. Um zum Wasserfall zu gelangen, zahlt man an einem kleinen Häuschen 15.000IDR (1€) Eintritt und danach muss man einen langen, teils auch gefährlichen Weg auf sich nehmen. Anfangs gelangt man über etliche Stufen mitten in den Regenwald. Ab hier folgt man einem Trampelpfad, kann sich also überhaupt nicht verlaufen. Weiter gehts über rutschige, aus Bambus "gebastelte" Stufen. Hier muss man wirklich aufpassen, nicht auszurutschen. Am besten ihr tragt festes Schuhwerk! Denn den letzten Teil des Weges muss man über Felsen kletternd zurücklegen. Aber wenn man dann angekommen ist, und den Anblick des wunderschönen Wasserfalls genießen kann, ist aller Aufwand vergessen. Im natürlichen Wasserbecken könnt ihr in glasklarem Wasser schwimmen und unter dem Wasserfall duschen (und somit einen weiteren Punkt der Bucket-List abhaken). Eine herrliche Abkühlung nach der Anstrengung des Weges. Hier haben wir eine Stunde nichts gemacht, als im Wasser geplanscht und den traumhaften Anblick des wirklich besonderen Wasserfalls genossen.
Auf dem Rückweg sind wir in eine örtliche Verbrennungszeremonie geraten. Erst mal haben wir uns etwas abseits am Rand aufgehalten, weil wir nicht respektlos sein wollten, es wurde ja immerhin ein Mensch beerdigt. Aber die Balinesen waren alle so freundlich. Sie haben uns herbeigerufen und uns per Handzeichen zu verstehen gegeben, dass wir gerne näher kommen und auch Fotos und Videos machen dürfen. Für uns war das eine wirklich komische Situation, weil man es in Deutschland sehr befremdlich aufnehmen würde, wenn Touristen bei einer Beerdigung zuschauen und Fotos schießen würden. Aber wir wurden wirklich mit offenen Armen aufgenommen und durften die gesamte Zeremonie beobachten. Alle Menschen waren bestens gelaunt, es wurde gelacht, getanzt und Musik gemacht. Auch das war für uns befremdlich. Aber da die Balinesen an Wiedergeburt glauben, sind sie alle fröhlich, da sonst die Seele des Toten traurig wird. Für uns Deutsche kaum vorstellbar, dass man bei einer Beerdigung fröhlich sein kann, trotzdem war es toll mit anzusehen, wie sorgenlos Balinesen mit dem Tod umgehen.
Pura Kehen
Da wir zuvor den Tukad Cepung Wasserfall in Bangli besucht haben, hat es sich angeboten uns auch den Pura Kehen in Bangli anzuschauen. Hierfür haben wir 30.000IDR (2€) bezahlt. Eigentlich wäre unser nächster Stop die Goa Lawah, die Fledermaushöhle gewesen, aber davon wurde uns abgeraten. Man könne die Höhle sowieso nicht betreten und somit auch nur wenig Fledermäuse sehen. Als wir uns später mit anderen Urlaubern unterhalten haben, wurde uns genau dieser Eindruck bestätigt, weshalb wir den Entschluss, lieber den Pura Kehen zu besuchen, nicht bereuen.
Der Pura Kehen ist - laut unserem Reiseführer - einer der "am schönsten gelegenen und einer der drei heiligsten Tempel" auf Bali. Die Tempelanlage zieht sich einen Hang hinauf und wir mussten steile, von Steinfiguren bewachte Treppen hinauflaufen, um zur Tempelanlage zu gelangen. Oben angekommen hat uns erst mal eine Spinne empfangen, die größer war als Philipps Hand. Nee, was haben wir uns gefreut. Aber das terassenförmig angelegte Gelände der Tempelanlage hat uns dann doch überzeugt. Ein wirklich schöner Tempel, in dem man sich sogar frei bewegen darf. Wir wurden darauf hingewiesen, dass wir die einzelnen Gebetshäuser nicht betreten dürfen und nirgendwo hoch steigen dürfen. Das Hinsetzen auf die Treppen, die zu den einzelnen Altaren hochführen, sollten wir auch dringend unterlassen. Nicht jeder hat sich daran gehalten, was wir unfassbar respektlos fanden!
Auf dem Tempelgelände steht ein heiliger Baum, dessen Wurzeln, wie Äste in der Luft hängen, was wirklich sehr beeindruckend ist. Überhaupt, die Größe und der Durchmesser des Baumes sind so enorm, dass wir ihn nur schwer auf ein Foto bekommen haben.
Nachtmarkt Sanur
Am Abend haben wir den Nachtmarkt von Sanur besucht. Dieser ist auf Bali, weit über die Grenzen der Stadt bekannt. An den vielen verschieden Essenständen bleibt kein Wunsch offen. Obst, Nachtisch und viele verschiedene balinesische Gerichte werden vor euren Augen frisch zubereitet. Für nur 15.000 IDR (1€) bekommt ihr z.B. eine große Portion Mie Goreng (gebratene Nudeln). Und keine Panik wegen der Hygiene! In Ägypten haben unsere Mägen rebelliert, auf Bali hatten wir zu keiner Zeit Probleme. Wir haben uns weder Lippenherpes, noch sonstige Krankheiten eingefangen. Im Gegenteil, wir waren in vielen Restaurants in Sanur - mal etwas gehobener, mal nur Pizza - aber nirgendwo haben wir so lecker gegessen, wie auf dem Nachtmarkt.
Wie habt ihr eure Zeit auf Bali verbracht? Habt ihr auch schon die oben genannten "Sehenswürdigkeiten" besucht? Und wart ihr auch so begeistert von der Insel wie wir?
° Philipp & Melina
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